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Gemeinschaft und Selbstversorgung im Wandel der Zeit

Seit über 200 Jahren gibt es Kleingärten in verschiedenen Formen. Das Kleingartenwesen kann also auf eine lange Tradition zurückblicken. Gleichzeitig befindet es sich dabei in stetem Wandel und reagiert wie ein Seismograph auf Veränderungsprozesse auf wirtschaftlicher, politischer oder sozialer Ebene.
Die Funktionen, die Kleingärten und ihre Vereine erfüllen, sind dabei dieselben geblieben: im Rahmen der Selbstversorgung mit Obst und Gemüse liefern Kleingärten einen Beitrag zur Ernährungssicherheit und -souveränität, als Freiflächen dienen sie immer auch der Naherholung, bieten Raum für soziales Miteinander und Gemeinschaft. Auch Förderung von Naturschutz, Umweltbildung und fachlicher Austausch zu Gartenthemen sind tief verwurzelt im Kleingartenwesen. Je nach wirtschaftlicher, politischer und sozialer Lage rückten aber im Wandel der Zeit einzelne Facetten mal mehr und mal weniger in den Vordergrund. In bewegten Zeiten waren es oft Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in ihren Kleingartenvereinen, die in der Gemeinschaft pragmatische
Lösungen angegangen sind.

Die letzten Jahre, die vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt waren, haben nicht nur zu einem erneuten Anstieg der Nachfrage nach Pachtgrundstücken in Hannovers Kleingärten geführt, sondern vielen von uns einmal mehr verdeutlicht, wie wertvoll es ist, einen Raum im innerstädtischen Bereich bewirtschaften zu dürfen. Die Kleingärten sind Freiräume zur gemeinschaftlichen Gestaltung, in denen Gemüse angebaut, Natur erlebt und Erholung gefunden oder bei körperlicher Ertüchtigung ein Ausgleich zu Homeoffice und Büro geschaffen werden kann.

Jüngst ist zu beobachten, dass ein Zusammenspiel der Erfahrungen leerer Regale im Supermarkt, gestiegener Preise und das Stocken der globalisierten Versorgungsketten, aber auch die Sehnsucht nach „Heimat im Bauch“, nach dem Gemüse der Kindheit, das schmeckt wie früher, sowie das Bedürfnis nach gesunden, frischen Nahrungsmitteln zu einem Anstieg der kleingärtnerischen Nutzung im Bereich Selbstversorgung und Gemüseanbau geführt hat. Das angebaute Gemüse in Hannovers Kleingärten ist dabei so divers wie die verschiedenen Nutzergruppen. Das Hinüberreichen der besonderen Bohnenregionalsorte, der Okraschoten oder der Paprika aus der Heimat über den Gartenzaun, stärkt nicht nur die nachbarschaftlichen Beziehungen, sondern bieten oft auch Gelegenheit zum interkulturellen Austausch.

Wir sind stolz darauf, dass die Hannoverschen Kleingärtnerinnen und Kleingärtner so einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten,
unsere Gärten für Viele ein Ort der Gemeinschaft, des Ankommens und der Sicherheit bedeuten und wünschen Euch in diesem Sinne eine
erfolgreiche Gartensaison 2022.      

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